So findet man ein CMS
Wer ein passendes CMS finden will, der muss die richtigen Tools und Quellen kennen. Speziell für Content Management Systeme gibt es einige Dienste, die eine CMS-Detection für Webseiten ermöglichen. Dieselben Dienste bieten auch umfangreiche Statistiken an. Hilfreicher sind allerdings Fachpublikationen und Marktstudien, die sich auf den CMS-Bereich spezialisieren. Außerdem gibt es natürlich populäre Review-Seiten für Softare, die auch Content Management Systeme als Kategorie führen. All diese Informationen können dazu genutzt werden, um die CMS Auswahl vorbereiten und eine Shortlist zu erstellen.
CMS Detection: So kann man ein CMS erkennen
Welches CMS nutzt eine bestimmte Webseite? Wie kann ich das CMS eines Mitbewerbers herausfinden? Die CMS-Detection hilft dabei, das Content Management System einer Webseite zu erkennen. So kann man eine erste Orientierung bekommen, welche Systeme bei Vorbildern im Einsatz sind und welche CMS in der eigenen Branche vorwiegend genutzt werden.
- What CMS ist ein frei zugänglicher Detector für Content Management Systeme, Hosting Provider und Themes für WordPress und Shopify. Für CMS liefert die Detection von what CMS die verlässlichsten Ergebnisse.
- builtWith bietet eine kostenfreie und umfassende Technology-Review für Webseiten an. Speziell für CMS sind die Ergebnisse jedoch oft fraglich oder fehlen komplett.
- Wappalyzer gehört zu den populärsten Technology-Lookup Diensten, erfordert allerdings einen freien Account für die Analyse von Webseiten.
- Rescan ist ein weiteres Technology-Review-Tool mit einer CMS-Detection, auch hier sind die Ergebnisse im Vergleich zu What CMS eher ungenau.
Die Dienste lesen für die CMS-Detection die Angaben im HTML-Header aus oder analysieren typischen HTML- und URL-Strukturen, um Rückschlüsse auf das verwendete CMS zu ziehen. Mit etwas technischem Verständnis kann man in vielen Fällen auch selbst das CMS über die Entwickler-Tools im Browser bestimmen. In den letzten Jahren sind allerdings viele CMS dazu übergegangen, öffentliche Informationen über das verwendete System zu entfernen. Auch bei der zunehmend beliebten API-Architektur und der Trennung von Frontend vom System ist eine Identifizierung des CMS kaum noch möglich.
CMS Statistiken: Die Verbreitung von Systemen abschätzen
Verbreitungs-Statistken zu Content Management Systemen werden häufiger in Zusammenhang mit WordPress publiziert. Es ist jedoch fraglich, ob aus den Marktanteilen und der Verbreitung wertvolle Rückschlüsse für die CMS-Auswahl gezogen werden können, zumal die Statistiken stark variieren, wie das Beispiel zu WordPress in der folgenden Tabelle zeigt. Bei Open Source Systemen kann dagegen ein Blick auf die GitHub-Statistiken aufschlussreich sein, um eine aktive Entwicklung sicherzustellen. Auch ein kurzer Blick auf veröffentlichte Sicherheitslücken bei Datenbanken wie NVD können Sinn machen. Um die Abdeckung mit Dienstleistern sicherzustellen, ist häufig ein Blick auf das Verzeichnis der Implementierungspartner ratsam, die viele CMS-Anbieter auf ihrer Webseite führen.
Statistik | Marktanteil WordPress | Erklärung |
---|---|---|
W3Techs | 62.4 % | 30,1 % der Websites nutzen keines der von W3Tech beobachteten CMS. WordPress wird von 43,6 % der beobachteten Webseiten verwendet, was einem Marktanteil von 62,4 % im Bereich der beobachteten CMS entspricht. |
BuildWith | 30% | Von den Top 1 Mio Webseiten wurden ca. 760.000 Seiten mit Content Management Systemen identifiziert, wovon 225.000 Seiten WordPress nutzen. Das entspricht einem Marktanteil von ca. 30%. Siehe Erklärung. |
WhatCMS | 32% | Der Marktanteil von WordPress bei allen 10 Mio analysierten Seiten beträgt laut WhatCMS etwa 32%. Genauere Erklärungen liefert WhatCMS leider nicht. |
- W3Techs: Die Statistiken von W3Techs basieren auf einem Web-Crawler. Für die Auswahl der Webseiten nutzte W3Techs ursprünglich den Alexa-Rank, inzwischen basiert die Auswahl auf dem Chrome User Experience Report und der Tranco-Liste. Mehr Informationen zur Datengrundlage sind leider nicht verfügbar.
- builtWith versucht laut eigener Aussage das gesamte indexierbare Web zu analysieren. Die analysierten Webseiten werden in verschiedene Kategorien nach Top 10k, Top 100k, Top 1Mio, alle Webseiten gegliedert, dafür greift die Seite auf Dienste wie Google, Tranco oder Alexa zurück. Die Statistiken können auch nach Ländern gefiltert werden. Die Liste der CMS wirkt allerdings ausgesprochen wirr.
- whatCMS. Der Dienst analysiert knapp 10 Millionen Webseiten und unterteilt die Seiten nach Ranking-Faktoren ähnlich wie builtWith in Top 10k, Top 100k und Top 1 Mio. Vorteil von whatCMS ist die relativ genaue Detection und die nachvollziehbare Kategorisierung der CMS. Es gibt allerdings keine weiterführenden Informationen zur Datengrundlage.
CMS Fach-Publikationen und Crowd-Reviews
Es gibt nur wenige Fachpublikationen im Web, die sich vollständig dem Thema Content Management Systeme verschreiben. CMSstash versucht hier für den deutschsprachigen Bereich eine Lücke zu schließen. Außerdem gibt es noch den CMS-Garden, der allerdings nur Open-Source-CMS behandelt. Im angelsächsischen Bereich gibt es die bekannten Fachpublikationen cmswire und CMS-Connected.
Daneben gibt es noch die großen Marktstudien von den Analysten Gartner und Forrester. Die Studien sind auf die größten Enterprise-Systeme beschränkt und entsprechend kostspielig. Hierzulande bringt außerdem der Contentmanager jährlich ein Whitepaper zu Content Management Systemen heraus.
- Gartner Magic Quadrant DXP von 2024
- Forrester Wave's CMS Landscape 2024
- Contentmanager CMS-Whitepaper
Zusätzlich gibt es zahlreiche Plattformen, bei denen User eigene Bewertungen zu verschiedenen Software-Gattungen wie Content Management Systeme abgeben können. Hierzulande bekannt ist vor allem Online Marketing Reviews, international gibt es zahlreiche Plattformen wie G2Crowd, TrustRadius oder Slant. Wie viel Aussagekraft die Bewertungen haben, sei einmal dahingestellt.
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