CMS-Roundup: Die Update-Falle

#Vuejs und die CMS-Welt

Vue JS gehört wie React oder Angular zu den modernen JavaScript-Framework und wird auch von zahlreichen Content Management Systemen verwendet. In dieser Woche hat das Frontend-Framework Vue.js entschieden, die Version 3 anstatt Version 2 als neue Haupt-Version zu behandeln.

Die Ankündigung mag unspektakulär sein. Sie wirft aber ein interessantes Schlaglicht auf ein allgemeines Problem. Denn das Flat-File-CMS Statamic hat erst vor wenigen Wochen verkündet, dass man keinen Grund für einen Umstieg von Vue 2 auf Vue 3 sehe:

There is nothing Vue 3 can do that we haven’t already solved with Vue 2, and the effort represented in the upgrade for little-to-no actionable gain makes the whole idea silly compared to other ways we can spend our time.

Gerade bei kleineren Projekten sind die Ressourcen sehr begrenzt und man muss sich immer die Frage stellen, wo die Kräfte investiert. Schließlich will man Kundenprobleme lösen und keine Roadshow für Entwickler betreiben.

Dieser Spagat zwischen technischen Updates und dem Fokus auf Kundenproblemen ist allgegenwärtig, denn in üblichen Projekten gibt es nicht nur beim JavaScript-Framework regelmäßige Neuerungen, sondern je nach Technologie-Stack auch bei der Sprache PHP, bei den PHP-Frameworks wie Laravel oder Symfony oder auch bei CSS-Frameworks wie Bootstrap oder Tailwind.

Ein Blick auf andere Systeme im Flat-File-Bereich verdeutlicht das Problem: Mitbewerber Kirby arbeitet ebenfalls noch mit Vue 2. Typemill setzt neben Vue 2 noch eine ältere Version des Slim-Frameworks ein. Zahlreiche beliebte und sehr gute Projekte wie Bludit oder Automad verzichten komplett auf Vue und setzen mit JQuery eine Technologie ein, die vielleicht nicht auf alle "fancy" wirkt. Aber ist das entscheidend?

Sofern die Haupt-Zielgruppe einer Software nicht die besonders anspruchsvollen Entwickler sind, dann dürfte der Verzicht auf so manches Update wohl weniger negative Auswirkungen haben, als ein Verlust der Kundenorientierung. Und dennoch: Die individuelle Entscheidung für oder gegen ein Update ist für jedes Projekt schwer.

#Neue Features und Releases

  • Das Headless-CMS Directus hat Directus Cloud veröffentlicht. Einige Tage später hat dann auch Strapi bekannt gegeben, dass Sie nun an einer Cloud-Version arbeiten. Beide Headless Systeme sind Open Source und zählen in diesem Bereich zu den Marktführern.
  • Die Beta-Version von Craft 4 ist erschienen. Das Ende der Beta-Phase und das offizielle Release der neuen Major-Version ist für den 4. Mai geplant. Laut Craft stand die ohnehin schon sehr gute User Experience im Fokus, außerdem das User-Management und das Asset-Management.
  • Netlify hat mit Netlify Graph eine API für Entwickler veröffentlicht. Details dazu findet man in der Dokumentation.
  • October CMS hat Version 2.2 veröffentlicht und dabei unter anderem das Repeater Form Widget komplett neu designed.
  • Die Enterprise Headless Plattform Contentstack ist jetzt auch auf Microsoft Azure verfügbar.

#Vermischtes

© by Sebastian Schürmanns, 2017 - 2024. All Rights Reserved. Built with Typemill.