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Bludit: Einfaches CMS für schlanke Webseiten

Mit der minimalistischen Nutzeroberfläche von Bludit kann man einfache Webseiten schnell und intuitiv erstellen.

Bludit: Ohne Umwege zur kleinen Webseite

Wer ein einfaches CMS für schlanke Webseiten und Blogs sucht, der wird mit dem Flat File CMS Bludit fündig. Das kleine Open Source System verzichtet weitestgehend auf Besonderheiten und bietet alle Features für ein kleines Web-Projekt. Autoren können mit einer nutzerfreundlichen Oberfläche arbeiten, während sich Entwickler über ein einfaches Theming und eine recht hohe Flexibilität im Hintergrund freuen dürften.

Screenshot Bludit CMS

Bludit gehört zur Familie der Flat-File-CMS und wurde 2015 von Djego Najar gegründet. Die aktuelle Version 3 befindet sich seit 2021 im Wartungsmodus und wird hin und wieder aktualisiert. Bis Mitte 2022 ist an einer neuen Version 4 von Bludit gearbeitet worden, die allerdings nie erschienen ist. Eine aktive Weiterentwicklung wie bei anderen Flat-File-CMS findet damit bei Bludit aktuell nicht mehr statt und die Zukunft ist etwas ungewiss.

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Bludit für Autoren

Bludit ist für Autoren extrem einfach zu handhaben und weitestgehend selbsterklärend. Angefangen von einer kinderleichten Installation bis hin zu einer anwenderfreundlichen Autoren- und Administrations-Oberfläche, die den normalen Autoren-Erwartungen entspricht und auf Besonderheiten komplett verzichtet. Das macht lästige Erklärungen und selbst eine umfangreiche Dokumentation weitgehend überflüssig.

Screenshot der Editor von Bludit

Auch für anspruchsvollere Autoren hält Bludit einige Features bereit: Neben einem Draft-Management und einem konfigurierbaren Autosafe können Artikel auch zeitversetzt veröffentlicht werden. Ein weiteres nützliches Feature von Bludit sind modulare Inhalte, mit denen sich One-Pager vergleichsweise autorenfreundlich umsetzen lassen. Bei all dem ist das Design der Autorenoberfläche optisch so schlicht gehalten, dass auch unerfahrenere Autoren damit problemlos zurechtkommen dürften.

Die zusätzlichen Optionen für Administratoren sind erstaunlich breit gefächert, angefangen von einfachen Settings wie Website-Title und Sprach-Einstellungen bis hin zu feingranularen Einstellungen der URL-Struktur oder SEO-Einstellungen wie dem Title-Aufbau von Seiten. Mit einem User-Management, einem Tag-Management sowie zahlreichen Plugins und Themes ist Bludit ein komplettes und kompaktes CMS, das Autoren und Entwicklern alle nötigen Werkzeuge für den Betrieb von Standard-Webseiten, Portfolios, Blogs oder One-Pagern bietet.

Bludit für Entwickler

Bludit ist ein einfaches aber dennoch sehr sauberes PHP-CMS und kommt weitestgehend ohne externe Abhängigkeiten aus. Im Backend verzichtet Bludit auf ein Framework, im Frontend setzt Bludit etwas konservativ auf JQuery und Bootstrap.

Für die Installation von Bludit muss man lediglich über ein Mini-Formular einen initialen Nutzer anlegen und die Sprache auswählen. Anschließend gelangt man auf eine kurze Welcome-Seite und kann sofort loslegen. Einfacher geht es kaum. Die Mindest-Anforderung für die Installation sind PHP 5.6 und ein paar PHP-Module (mbstring, gd, dom, json), die so gut wie überall vorhanden sein dürften. Bludit läuft auf diversen Webservern, unter anderem Apache und Nginx.

Bei der Speicherung der Inhalten geht Bludit eigene Wege: Sofern nicht der Markdown-Editor ausgewählt wurde, werden alle Text-Inhalte im HTML-Format in einfachen txt-Dateien gespeichert. Alle Meta-Angaben zu den Seiten ebenso wie Kategorien, Tags oder auch die User werden im JSON-Format in separaten PHP-Dateien abgelegt. Diese strickte Trennung von Content und Meta-Inhalten hat Bludit auch die schnelle Umstellung von Markdown auf Rich-Text in Version 3 ermöglicht, da auch in der Markdown-Phase die Content-Files nicht wie üblich mit Frontmatter (YAML) vermischt wurden. Die separate Speicherung von Meta-Angaben im JSON-Format ermöglicht natürlich auch einen sehr einfachen API-Zugriff.

Ein Theme besteht bei Bludit aus zwei JSON-Dateien: Eine für die Sprache (languages/en.json) und eine für die Meta-Informationen (metadata.json). Das eigentliche HTML-Template findet man in der Index.php. Bludit arbeitet also nicht mit separaten Template-Sprachen wie Twig, sondern nutzt gewöhnliche PHP-Tags für die dynamischen Inhalte. In der einfachsten Version sieht ein Template so aus:

<!DOCTYPE html>
<html>
<head>
    <meta charset="UTF-8">
    <title>Bludit</title>
</head>
<body>
    <?php foreach ($pages as $page): ?>
    <h1><?php echo $page->title(); ?></h1>
    <div><?php echo $page->content(); ?></div>
    <?php endforeach; ?>
</body>
</html>

Bei Bludit gibt es tatsächlich keine große Template-Hierarchie, sondern man kann über die reichlich sprechende Variable $WHERE-AM-I prüfen, ob man sich auf der Homepage oder auf einer Unterseite befindet. Entsprechend kann man die Inhalte ausgeben:

<?php if ($WHERE_AM_I=='page'): ?>
<p>The user is watching a particular page</p>
<?php elseif ($WHERE_AM_I=='home'): ?>
<p>The user is watching the homepage</p>

Man kann sein Theme natürlich auch in einzelne Teile (Sidebar, Footer, Home, Page etc.) zerlegen und diese Partials dann einbinden. Die Partials werden in dem Ordner "php" abgelegt und über die Konstante THEME_DIR_PHP eingebunden:

<?php include(THEME_DIR_PHP.'navbar.php'); ?>

Zum Schluss gibt es auch noch diverse Helfer, um Assets wie CSS und JavaScript einzubinden und den Code von Plugin auszuführen:

<!-- CSS -->
<?php echo Theme::css('css/style.css') ?>
<!-- Javascript -->
<?php echo Theme::javascript('js/jquery.min.js') ?>
<!-- Load plugins with the hook siteHead -->
<?php Theme::plugins('siteHead') ?>

So einfach kann es gehen und tatsächlich kann man mit diesem simplen und flexiblen Ansatz so gut wie jede einfache Standard-Webseite abbilden.

Bludit lässt sich über Plugins erweitern und liefert gleich ein ganzes Dutzend Standard-Plugins mit. Unter den Standard-Plugins findet man auch ein API-Plugin, mit deren CRUD-Methoden sich die Inhalte relativ umfassend verwalten lassen. Die Authentifizierung erfolgt über einen API-Token. Bei gerade mal 4 MB Gesamt-Größe des CMS lässt sich kaum mehr erwarten.

Bludit für Nicht-Entwickler

Die einfache Installation, die einfache Bedienbarkeit und die vielen Einstellungsmöglichkeiten und Erweiterungen machen Bludit auch für Nicht-Entwickler attraktiv. Mit 50 verschiedenen Themes gibt recht üppige Auswahl-Möglichkeiten und auch das Plugin-Verzeichnis ist recht umfangreich.

Einsteiger in PHP dürften vor allem von der schlanken Code-Basis und dem einfachen und sauberen Entwicklungs-Konzept profitieren. Die Erstellung eines eigenen Themes sollte mit vergleichsweise geringen Entwickler-Kenntnissen möglich sein. Die Dokumentation ist sicherlich etwas knapp gehalten. Dennoch dürfte man deutlich schneller zum Erfolg kommen, als mit komplexen Systemen wie WordPress.

Kosten

Bludit steht unter der Open Source Lizenz MIT und ist damit kostenfrei. Bludit kann über die Plattform Patreon unterstützt werden. Unterstützer erhalten Zugang auf die Pro-Version von Bludit, die einige exklusive Plugins enthält.

Einsatzfelder für Bludit

Bludit eignet sich für Standard-Webseiten und einfache Blogs. Größere Funktionen wie Kommentar-Systeme können nur über externe Dienste realisiert werden. Multi-Language wird nicht unterstützt. Für Multi-Language sind entweder zwei separate Installationen von Bludit erforderlich, oder man kann es über etwas kompliziertere Tricks mit verschiedenen Content-Ordnern realisieren. Bei solchen Anforderungen sollte man jedoch eher ein anderes CMS in Erwägung ziehen.

Fazit: Vorteile und Nachteile von Bludit

Die folgenden Vorteile sind uns beim Testen aufgefallen:

  • Sehr einfache und selbsterklärende Bedienbarkeit.
  • Alles Notwendige für eine einfache Webseite an Board.
  • Detaillierte Konfiguration von SEO-friendly URLS.
  • Vergleichsweise große Auswahl an Plugins und Themes.
  • Zeitgesteuerte Veröffentlichung möglich.
  • API inklusive.

Was wir beim Testen als mögliche Nachteile identifiziert haben:

  • Keine aktive Weiterentwicklung mehr, angekündigte Version 4 nie erschienen.
  • Tech-Stack mit Bootstrap und JQuery wirkt in die Jahre gekommen.
  • Organisation von Seiten und Reihenfolgen wirkt umständlich.
  • Keine Unterstützung von Multi-Language-Sites.