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Alles über Headless CMS: Der große Marktüberblick

Wir erklären, wie ein Headless CMS funktioniert, wann es sinnvoll ist und welche Systeme es auf dem Markt gibt.

Headless CMS in 5 Minuten erklärt

Headless CMS sind Content Management Systeme, mit denen man Inhalte verwalten, jedoch nicht darstellen kann. Während bei traditionellen Web-CMS die Veröffentlchung einer Webseite zu den Kern-Feature zählt, fehlt diese Möglichkeit bei den Headless CMS komplett. Ohne Kopf kann man nichts sehen, so kann man sich dem Prinzip "Headless" am schnellsten nähern.

Wenn ein Kern-Feature fehlt, klingt das erst einmal nach einem Mangel. Headless CMS haben jedoch andere Vorteile gegenüber traditionellen Content Management Systemen. Vor allem kann man mit Headless CMS sehr einfach und strukturiert Inhalte erfassen, verwalten und auch ausliefern. Die Auslieferung der Inhalte erfolgt über sogenannte APIs, also Programmier-Schnittstellen. Über diese APIs können Entwickler die Inhalte abrufen und für externe Systeme verwenden. Zum Beispiel für eine (externe) Webseite, für einen externen Veranstaltungskalender, für eine Smartphone App, für einen Konferenz-Display oder für irgend ein beliebiges Medium oder Gerät. Das Headless-CMS ist dann eine Art Content-Zentrale (Content Service), die verschiedene externe Systeme bedient.

Screenshot Autorenoberfläche bei dem Headless CMS Directus
Typische Autoren-Oberfläche eines Headless-CMS (in diesem Fall Directus CMS)

Diese neutrale Auslieferung von klar strukturierten Inhalten an unterschiedliche Medien und Geräte war einer der Haupt-Argumente, weshalb Headless-CMS im Mainstream Fuß fassen konnten. Denn dieses Prinzip passt sehr gut in eine Welt, in der die Webseite nur noch ein Ausgabe-Kanal unter vielen ist. Daneben gibt es die Smartphone-App, Smart Home, IoT-Geräte, Digital Signage, und vieles mehr. Doch wo es Vorteile gibt, gibt es natürlich auch Nachteile. Dazu gleich mehr.

Aufgabe Headless CMS Traditionelles CMS
Inhalte definieren  (modellieren) Strukturiert. Für verschiedene Inhalte werden individuelle Eingabe-Formulare definiert. Mit den Formular-Feldern können die Autoren die Inhalte strukturiert erfassen, sodass später einzelne Abschnitte des Inhalts identifiziert und individuell angesprochen werden können. Strukturiert und unstrukturiert, abhängig vom CMS. In der einfachsten Form steht nur ein Editor zur Verfügung, mit dem Inhalte frei, aber unstrukturiert erfasst und meist als großes HTML-Dokument gespeichert werden. Einzelne Abschnitte oder Inhaltstypen können dann nicht mehr identifiziert werden. Viele traditionelle CMS ermöglichen jedoch auch eine Definition von detaillierten Eingabe-Formularen ähnlich wie bei den Headless CMS.
Inhalte verwalten Es gibt eine Autorenoberfläche, die in der Regel ausschließlich aus Formularen besteht. Die Autorenobefläche ist initial leer. Die Eingabe-Formulare werden von dem Administrator definiert und exakt auf die geplanten Inhalte zugeschnitten.  Inhalte können auch über externe Systeme erfasst und per API im Headless CMS gespeichert und verwaltet werden. Es gibt eine weitgehend vordefinierte Autorenoberfläche mit vielfältigen Optionen. Die Bearbeitung erfolgt über Formulare, über Block-Editoren oder über Varianten des In-Page-Editing, bei dem die Autoren die Inhalte direkt in einer Seiten-Vorschau editieren können. Viele Oberflächen sind im Kern auf Webseiten ausgerichtet und bieten umfassende Zusatzoptionen an.
Inhalte ausliefern Die Inhalte werden über eine API üblicherweise im strukturierten Format JSON ausgeliefert. Abfragen sind meist über eine RESTful API oder eine GraphQL-API möglich. Die Inhalte werden in verschiedenen Formen und Formaten ausgeliefert. In der Regel dominieren Formate wie HTML und XML. Die meisten CMS bieten inzwischen eine alternative Ausgabe über APIs an, allerdings ist diese Ausgabe nicht immer so strukturiert und komfortabel wie bei typischen Headless CMS.
Inhalte darstellen Headless CMS bieten von sich aus meist keine Möglichkeit der Darstellung von Inhalten an. Dementsprechend existiert auch keine Seitenvorschau. Für die Darstellung und ggf. eine Vorschau werden Dritt-Systeme genutzt. Mit traditionellen Content Management Systemen kann man Inhalte üblicherweise als Webseite publizieren und darstellen, je nach Ausrichtung auch in anderen Formaten wie PDF. Dazu wird in der Regel eine Template-Engine genutzt, die die Inhalte über Variablen in einem HTML-Gerüst ausgibt. Die Darstellung kann über Themes oder ähnliche Konstrukte angepasst werden.

Seit dem Boom der reinen Headless-CMS um das Jahr 2020 hat sich viel getan und die Unterschiede zwischen Headless CMS und traditionellen CMS sind kleiner geworden. Viele Content Management Systeme haben bereits vor dem Boom der Headless-Systeme intern mit einer API-Architektur gearbeitet und fast alle namhaften CMS bieten heute auch eine API zur Auslieferung und ggf. Bearbeitung von Inhalten an. Das funktioniert nicht immer so strukturiert und komfortabel, wie bei den reinen Headless-Systemen, reicht aber in vielen Szenarien aus. Umgekehrt bieten einige Headless-Systeme inzwischen auch Block-Editoren an oder machen die Integration anderer Komponenten deutlich einfacher. Im Ganzen bleiben die Unterschiede jedoch bestehen.

Tabelle: Alle Headless CMS im Überblick

Headless CMS haben einen enormen Boom erfahren. Entsprechend groß, dynamisch und unübersichtlich ist der Markt, auch wenn es in den letzten Jahren eine Konsolidierung gab. Die Angebote reichen von ausgewachsenen Unternehmen mit einer langjährigen Geschichte bis hin zum kleinen Service, den ein Entwickler eher nebenher betreibt.

Open Source Modelle sind in den letzten Jahren eher auf dem Rückzug gewesen. Das ursprünglich unter MIT lizensierte Directus ist heute nur noch bis zu einer Umsatzgrenze von 5 Mio. Dollar frei verfügbar. Das zweite große Open Source CMS Strapi verfolgt inzwischen ein Freemium-Modell mit abgespeckter Community-Version. Allerdings ist mit Payload CMS ein großes Open Source CMS hinzugekommen. Kleinere Headless CMS mit einem klassisches Open-Source-Modell sind Cockpit, Gentics Mesh und Squidex.

Bei der Entscheidung für ein neues CMS und ggf. für ein Headless-CMS sollte nicht der aktuelle Trend die Entscheidung leiten, sondern eine gewissenhafte Analyse der eigenen Anforderungen. Dabei hilft SUTSCHE, die unabhängige Beratung mit Erfahrung in CMS Projekten. SUTSCHE leistet nachhaltige und maßgeschneiderte, transparente und unabhängige Unterstützung - von der Strategie, über die System- und Dienstleisterauswahl, bis hin zu Rollout und Content. Zu den CMS, die SUTSCHE unabhängig evaluiert, zählen auch die relevanten Headless-CMS Beratung.

In der folgenden Liste werden die wichtigsten originären Headless CMS vorgestellt. Die Liste wird regelmäßig aktualisiert, erhebt jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Name Typ Review
ButterCMS SaaS /
Cockpit Self-Hosted/Open-Source Review Cockpit
Contentful SaaS /
Contentstack SaaS /
Cosmic SaaS /
Directus SaaS und Self-Hosted Review Directus
Gentics Mesh Self-Hosted/Open Source /
Hygraph SaaS /
Payload Self-Hosted /
Prismic SaaS /
Sanity SaaS (Datenbank) / On-Premise (Editor/Studio) /
Scrivito SaaS /
Squidex SaaS und Self-Hosted /
Storyblok SaaS /
Strapi Self-Hosted /
Superdesk Self-Hosted / SaaS /
TakeShape SaaS /
Zesty SaaS /

Drei Szenarien für ein Headless CMS

Vorteile und Nachteile von Headless-CMS gegenüber traditionellen CMS ergeben sich immer nur in einem spezifischen Kontext. In manchen Szenarien wiegen die Vorteile schwer, in anderen Szenarien sind sie schlicht nutzlos. Die drei folgenden Szenarien sollen den Nutzen von Headless CMS greifbarer machen:

  • Omni-Channel: Ein Mode-Konzern betreibt neben der Corporate Website noch einen Blog, verschiedene Microsites, einen Shop und mehrere Apps. Außerdem sollen externe Shops, Content-Partner und digitale Verkaufsstellen mit Inhalten beliefert werden. In so einem Szenario machen Headless-CMS häufig Sinn, weil die Inhalte Ausgaben-neutral erfasst und an verschiedene Kanäle ausgespielt werden können. Für verschiedene Ausgabegeräte können beispielsweise unterschiedliche Content-Snippets definiert und passgenau abgerufen werden.
  • Content Service: Ein großer B2B-Verlag bietet ein Subscription-Model für verschiedene Fach-Inhalte an, die beispielsweise in das Intranet von Unternehmen integriert werden können. Mit einem Headless-CMS können die Inhalte sehr schnell definiert, strukturiert erfasst und über eine API ausgeliefert werden. Der Zugriff auf die APIs lässt sich bei Headless-CMS flexibel und individuell konfigurieren und ggf. mit Payment-Systemen verbinden.
  • Veranstaltungs-Datenbank: Eine große Stadt berteibt mehrere Veranstaltungshäuser. In diesem Fall kann ein Headless-CMS für den Aufbau eines zentralen Veranstaltungs-Kalenders genutzt werden. Falls die einzelnen Häuser separate Content Management Systeme nutzen, kann anstelle der Autorenoberfläche des Headless-CMS auch das eigene CMS für die Erfassung der Veranstaltungen verwendet und per API an das Headless-CMS gesendet und gespeichert werden. So bleibt die Integration auf den Webeiten der Häuser flexibel, aber es kann zusätzlich eine zentrale Veranstaltungs-Datenbank für weitere Ausgabekanäle bereitgestellt werden.

Drei Szenarien gegen ein Headless CMS

Es gibt viele Szenarien, in denen die Verwendung eines Headless CMS keinerlei Vorteile bietet und sogar Nachteile mit sich bringt. Nur weil Headless-CMS populär sind, sollte man daher niemals auf ein Headless-CMS zurückgreifen, ohne vorher nach den individuellen Anforderungen zu fragen.

  • Flexibler Webauftritt: Ein Mittelständler oder Kulturbetrieb betreibt einen zentralen Webauftritt und vielleicht noch einen Blog. Die Redakteure möchten größtmögliche Freiheit bei der Gestaltung der Webseite haben. Außerdem sollten anlassbezogen sehr schnell individuelle Microsites ohne technischen Support erstellt werden können. In diesem Szenario macht ein reines Headless-CMS keinen Sinn, weil es out-of-the-box keine Gestaltungsmöglichkeiten für Redakteure gibt, alles formularbasiert editiert wird und individuelle Microsites nicht ohne Hilfe von Entwicklern erstellt werden können. Die Nachbildung solcher Features wäre aufwändig und sinnlos.
  • Kleineres Webprojekt: Eine individuelle Person oder ein kleines Unternehmen wollen ein Web-Projekt starten, beispielsweise ein Blog, ein kleines Magazin oder einen kleinen Shop. Es sind keine Entwickler-Kenntnisse vorhanden und das Budget ist begrenzt. Außerdem kann sich das Konzept mit den Erfahrungen im Markt rasch ändern. In diesem Fall bietet das Headless CMS nicht den nötigen Feature-Reichtum und produziert eine unnötige Abhängigkeit von Entwicklern. Ein Traditionelles CMS bringt dagegen alles mit, was so ein Vorhaben benötigt.
  • Running System: Ein großer Konzern nutzt ein älteres Enterprise-CMS mit vielen Eigen-Entwicklungen für spezielle Anforderungen. Alle Anforderungen werden prinzipiell erfüllt, allerdings will der Konzern weitere Tools wie Analytics, ein Product Information Management System (PIM) und eCommerce möglichst gut integrieren. Der CMS-Anbieter hat eine modernisierte Version des CMS herausgebracht und bietet außerdem eine integrierte Digital Experience Plattform mit den gewünschten Komponenten an. In diesem Fall muss man gut abwägen, ob ein Upgrade des CMS und eine Nutzung der bestehenden DXP-Komponenten nicht deutlich effektiver, schneller und kostengünstiger ist, als der Aufbau einer komplett neuen Architektur mit einem neuen Headless CMS.

Headless CMS und die Perspektive der Entwickler

Es ist müßig, alle Vorteile und Nachteile von Headless CMS aufzuzählen. Bei der Auswahl eines CMS ist es jedoch vor allem für Nicht-Entwickler wichtig, die Perspektive der Entwickler ansatzweise zu verstehen, damit man seine eigenen Anforderungen formulieren kann und sie nicht unüberlegt einem aktuellen Trend opfert.

Headless-CMS basieren auf einer API-Architektur, bei der neutrale Schnittstellen für den Datenaustausch das zentrale Element sind. Schon lange vor dem Boom der Headless-CMS hat die API-Architektur in anderen Software-Bereichen unter dem Stichwort des "Microservice" Karriere gemacht. Heute gilt diese Architektur in vielen Bereichen als Standard und schon deshalb tendieren Entwickler zu einem Headless-CMS. Es gibt jedoch auch inhaltlich zahlreiche Vorzüge:

  • Sprach-Agnostisch: Man kann APIs generell mit jeder beliebigen Programmier-Sprache ansprechen. Das ist für Entwickler natürlich sehr angenehm.
  • Frontend-Trends: JavaScript, Frontend-Frameworks und auch Static Site Generatoren haben bei Entwicklern einen enormen Boom erlebt und können mit APIs perfekt kombiniert werden.
  • Verminderte Komplexität: Komplexität ist wohl die größte Herausforderung in jeder IT. Bei einem Microservice wird die Funktionalität und die Komplexität so weit wie möglich reduziert, ein Microservice sollte möglichst nur eine Kernfunktion übernehmen. Diese Reduktion ist auch bei Headless-CMS zentral. Allerdings ehöht sich die Komplexität generell bei der Integration mehrere Microservices.
  • Austauschbarkeit: Ein Microservice oder auch ein Headless-CMS kann im Vergleich zu einer komplexen und umfänglichen Software deutlich leichter ausgetauscht werden.
  • Strukturierte Inhalte: Unstrukturierte Inhalte bereiten Entwicklern generell große Kopfschmerzen, da man sie im Gegensatz zu strukturierten Inhalten nicht gut verarbeiten kann. Man denke an eine Content-Migration oder die gezielte Ausgabe von Inhaltsblöcken. Daher würden Entwickler ein Headless CMS mit streng strukturierten Inhalten immer bevorzugen.

Kurzbeschreibungen der Headless-CMS

Die Ausrichtung der Headless-CMS sind ähnlich wie die traditionellen Content Management Systeme ausgesprochen unterschiedlich: Es gibt kleine selbstgehostete Hobby-Projekte bis hin zu ausgereiften SaaS-Angeboten, die sich für das Enterprise-Umfeld eignen. Auch der Standort der SaaS-Angebote dürfte nicht unrelevant sein, wenn es im Unternehmensumfeld um Themen wie Datenschutz und Compliance geht. Mit den folgenden Kurz-Charakterisierungen der Angebote soll die Vorauswahl etwas erleichtert werden. Angebote, die nicht mehr weiterentwickelt wurden oder nur für Teil-Märkte wie die USA relevant geblieben sind, wurden aus der Kurz-Übersicht herausgenommen.

ButterCMS

ButterCMS ist ein reines SaaS-Angebot und präsentiert sich als Alternative zu Blog-Systemen wie WordPress und Medium. Zielgruppe sind in erster Linie Freelancer, Startups und kleine Unternehmen. Butter bietet eine REST-API an sowie SDKs für zahlreiche Programmier-Sprachen. Gegründet wurde ButterCMS im Jahr 2015 von Jake Lumetta aus Chicago. Offenbar handelt es sich bis heute um ein kleines Remote-Team. Die Preise reichen von 99 Dollar bis 375 Dollar pro Monat, daneben gibt es eine Developer-Lizenz für private Seiten und eine Enterprise-Lizenz in unbekannter Höhe. Die Kundenliste ist überschaubar und enthält überwiegend kleinere amerikanische Unternehmen und Startups. Die Partner-Liste enthält ebenfalls nur ein knappes Dutzend Agenturen.
  • Seit: 2015
  • Made in: USA
  • Zielgruppe: Freelancer, Startups, Small Enterprise
  • Lizenz: Proprietär
  • Hosting: SaaS
  • API: REST (ohne write für clients)

Cockpit

Cockpit gehört zu den wenigen selbst gehosteten Open-Source Lösungen auf dem Headless-Markt. Cockpit ist ein Produkt der Digital-Agentur "agentejo" bzw. des Entwicklers Artur Heinze aus Hamburg. Das System hat nur minimale Anforderungen und eignet sich bestens für den verbreiteten PHP-Stack: PHP 8.1 mit der GD-Extension, mod_rewrite und PDO mit SQLite oder MongoDB als Datenbanken. Cockpit ist zwar nur ein Ein-Mann-Projekt, wird jedoch aktiv betreut und permanent weiterentwickelt. Mehr Informationen gibt es in der Review zu Cockpit.
  • Seit: 2013
  • Made in: Deutschland
  • Zielgruppe: Freelancer, Startups, Small Enterprise
  • Lizenz: Open Source/MIT
  • Language: PHP
  • Hosting: Self-Hosted
  • API: REST

Contentful

Contentful ist ein CaaS (Content as a Service) und laut eigener Definition ein Content-Infrastruktur-Service mit Sitz in Berlin. Gegründet wurde Contentful im Jahr 2013 als Nachfolger des 2011 entstandenen Startups StorageRoom. Contentful hat mehrere große Funding-Runden abgeschlossen und gehört zu den weltweiten Leadern im Headless-Markt. Zu bekannten Nutzern von Contentful zählen unter anderem Danone, Spotify oder Intercom. Allein in Deutschland gibt es über 40 Implementierungs-Partner. Contentful bietet SDKs für zahlreiche Programmier-Sprachen und APIs (REST und GraphQL) für die Lieferung von Inhalten, für die Erstellung von Content, für Bilder und für eine Vorschau. Neben einer einfachen kostenfreien Version und einer Enterprise-Version mit unbekannten Lizenz-Kosten bietet Contentful eine Team-Lizenz ab 300,- US-Dollar im Monat an.
  • Seit: 2013 (der Vorläufer StorageRoom wurde 2011 gegründet)
  • Made in: Deutschland
  • Zielgruppe: Freelancer, Startups, Small Enterprise, Large Enterprise
  • Lizenz: Proprietär
  • Hosting: SaaS
  • API: 4 REST-APIs und GraphQL-API ohne Mutations und Subscriptions.

Contentstack

Contentstack wurde im Jahr 2016 von dem SaaS-Anbieter Built.io aus Kalifornien gelauncht. Built bietet seit 2013 mit "Built Flow" eine Plattform as a Service (API-Integrationen) und mit "Built Backend" einen Mobile-Backend-Service an. Contentstack ergänzte ursprünglich dieses Angebot um ein Headless-CMS, das allerdings von Anfang an als eigenständiges Produkt im Markt auftrat. Mit dem Verkauf von Built.io an die Darmstädter Software AG im Jahr 2018 wurde Contentstack als eigenes Unternehmen weitergeführt. Contentstack bezeichnet sich selbst als Industry-Leader im Headless CMS Markt und richtet sich an Enterprise-Kunden. Inzwischen sind keine Preise mehr publiziert, im Jahr 2020 langen die Preise zwischen 995 US-Dollar (Starter) und 4.500 US-Dollar (Growth) pro Monat. Entsprechend prominent ist die Kundschaft und entspechend lang ist die Feature-Liste: Von einer SAML-Anbindung und einer SAP-Integration über einen eCommerce Service bis hin zur Versionierung und einem Content-Rollback wird alles geboten, was man für den Enterprise-Einsatz benötigt. Contentstack bietet mehrere APIs sowie eine GraphQL-API ohne Mutations und Subscriptions an. Diverse SDKs für Entwickler sowie Beispiel-Anleitungen für React und Vue, den Static Site Generator Metalsmith oder eine PHP-Integration komplettieren das Bild.
  • Seit: 2016 mit dem Produkt "contentstack" von Built, ab 2018 eigenes Unternehmen.
  • Made in: USA
  • Zielgruppe: Enterprise
  • Lizenz: Proprietär
  • Hosting: SaaS
  • API: 3 REST-APIs und GraphQL-API ohne Mutations und Subscriptions.

Directus

Directus ist ein selbstgehostetes Headless Content Management Framework mit zusätzlichem SaaS-Angebot. Es wurde von der Digital-Agentur Ranger aus New York entwickelt. Neben der API bietet das System auch eine feature-mächtige und intuitiv zu bedienende Administrations-Oberfläche an. Directus wurde ursprünglich als Open Source Lösung publisziert und mit dem Slim-Framework (PHP) und Backbone.js entwickelt. Mit Version 8 ist Directus auf Node.js und Vue.js umgestiegen. Ohne Lizenz darf das System nur noch von Unternehmen mit weniger als 5 Mio Dollar Umsatz im Jahr genutzt werden. Andernfalls kostet die Lizenz 999,- Dollar im Monat. Zusätzlich gibt es eine Cloud-Variante mit Preisen zwischen 15,- und 499,- Dollar im Monat. Auf cmsstash gibt es eine kurze Einführung in das Headless CMS Directus.
  • Seit: 2012
  • Made in: USA
  • Lizenz: Open Source/Proprietär
  • Language: Node.js und Vue.js
  • Hosting: Self-Hosted/SaaS
  • API: REST und GraphQL mit Mutations ohne Subscriptions

Gentics Mesh

Gentics Mesh ist eine Headless-Software aus Wien und bereichert den Headless-Markt um eine weitere, selbstgehostete Open-Source-Lösung (Apache-Licence). Gentics Mesh ergänzt die Software um einen professionellen Support. Die Java-Software kann als Single-JAR-File heruntergeladen werden. Einzige Systemvoraussetzung ist Oracle Java Runtime (Version 1.8.0_40). Gentics Mesh arbeitet unter anderem mit OrientDB als eingebettete Graph-Datenbank und Elasticsearch als Suchmaschine. Damit bietet Gentics Mesh eine der besten Such-Funktionen im Headless-Markt an. Auch sonst ist der Feature-Umfang groß: Ein Usermanagement, Roles & Permissions, Image Manipulation, Multi-Language-Support, eine Versionierung. Statt der verbreiteten Web-Hooks bietet Gentics Mesh einen EventBus an. Es gibt ein Plugin-System und auch Clustering wird unterstützt.
  • Seit: 2015
  • Made in: Wien
  • Zielgruppe: Small Enterprise, Large Enterprise
  • Lizenz: Open Source (Apache License V2)
  • Language: Java
  • Hosting: Self Hosted.
  • API: REST und GraphQL ohne Mutations und Subscriptions.

Hygraph

Das in Gießen beheimatete Hygraph (ehemals Graph CMS) wurde als erstes Headless CMS bekannt, das aussschließlich auf das damals noch neue GraphQL setzte. Das System wurde im Jahr 2017 gelaunched und hat sofort viel Aufmerksamkeit bekommen. Inzwischen ist das System etabliert, hat allerdings nicht die Marktposition von Wettbewerbern wie Contentful erreicht. Als Implementierungs-Partner werden gut 20 Agenturen in Europa gelistet. Neben einem kostenfreien Account und einem Enterprise-Account in unbekannter Höhe gibt es einen Professional-Account für 199,- US-Dollar und einen Scale-Account für 799,- US-Dollar.

  • Seit: 2016
  • Made in: Germany
  • Zielgruppe: Freelancer, Startups, Small Enterprise, Large Enterprise
  • Lizenz: Proprietär
  • Hosting: SaaS
  • API: GraphQL mit Mutations ohne Subscriptions.

Payload

Payload ist ein Open-Source Headless CMS und ein Fullstack-Framework, das mit Typescript und React.js entwickelt wurde. Für Autoren dürfte besonders der visuelle Block-Editor interessant sein. Wie auch andere Open Source Systeme bietet Payload alternativ zur selbstgehosteten Lösung eine kommerzielle Cloud-Variante an. Das CMS ist im Jahr 2021 veröffentlicht worden und gehört auf GitHub heute zu den populärsten Headless-Lösungen.
  • Seit: 2021
  • Made in: USA
  • Zielgruppe: Freelancer, Startups, Small Enterprise, large Enterprise
  • Lizenz: Open Source (MIT)
  • Hosting: Self-Hosted/SaaS
  • API: REST aund GraphQL

Prismic

Prismic ist ein CMS-Backend und ein Headless Content Service. Prismic ist im Jahr 2013 von Guillaume Bort und Sadek Drobi in Paris gegründet worden. Wie die meisten anderen Headless-Services bietet Prismic eine REST-API und eine GraphQL-API ohne Mutations an. Prismic zählte mit Contentful lange zu den bekanntesten Angeboten auf dem Markt, hat dann aber keine Investoren an Bord geholt und ist damit vom Wachstum kleiner geblieben. Mit einer Preisstaffelung zwischen 0, 150,- und 650 US-Dollar positioniert sich Prismic ähnlich wie andere Wettbewerber.
  • Seit: 2013
  • Made in: Paris
  • Zielgruppe: Freelancer, Startups, Small Enterprise, Large Enterprise
  • Lizenz: Proprietär
  • Hosting: SaaS
  • API: REST und GraphQL ohne Mutations und Subscriptions.

Sanity

Sanity kommt aus Norwegen und wurde Ende 2017 als Headless CMS gelauncht. Sanity hat ein recht eigenes Konzept: Es bietet ein zentrales und kostenpflichtiges Repository für die Speicherung von Inhalten an. Die Autoren- und Administrations-Oberfläche (das "Content-Studio") ist dagegen eine Open Source Software (MIT), die überall installiert und angepasst werden kann. Das Content-Studio arbeitet mit einem erweiterbaren Block-Editor. Inhalte werden in dem JSON-Format portableText gespeichert. Es gibt Bibliotheken zur Transformation von PortableText in Standard-Formate wie Markdown oder HTML. Da auch moderne Editor-Frameworks wie Prosemirror oder Slatejs im Hintergrund mit JSON arbeiten, dürfte diese Form der Content-Speicherung in vielen Fällen interessant sein. Eine weitere Besonderheit: Sanity nutzt für die Kern-API die eigens entwickelte Abfrage-Syntax GROQ. Alternativ bietet Sanity jedoch auch eine GraphQL-Api an.

Vom technischen Konzept her gehört Sanity zu den experimentierfreudigsten und spannendsten Produkten im Headless-Markt. Entsprechend ist das Headless CMS unter Entwicklern populär und hat sich über die Jahre einen guten Ruf aufgebaut. Auch die Kundenliste stehen zahlreiche bekannte Namen, unter anderem auch Puma, Shopify und Anthropic. Mit Preisen zwischen 0 und 15,- Dollar pro Sitz verfolgt Sanity eine andere Strategie als die meisten Wettbewerber.

  • Seit: Ende 2017
  • Made in: Norwegen
  • Zielgruppe: Freelancer, Startups, Small Enterprise, Large Enterprise
  • Lizenz: Proprietär
  • Hosting: Repository als SaaS, Content Studio selbst gehostet.
  • API: GROQ und GraphQL ohne Mutations und Subscriptions.

Scrivito

Scrivito ist ein Headless- und Cloud-CMS der Agentur JustRelate (ehemals Infopark). Demenstprechend ist die Software nur in Deutschland und im benachbarten europäischen Ländern relevant. Scrivito wurde Anfang 2018 gelauncht und ist neben dem traditionellen CMS "Fiona" das zweite Content Management System der Agentur. Mit der Preisgestaltung von 1,999 Euro im Monat positioniert sich Scrivito nicht wirklich als Wettbewerber zu anderen Headless-CMS, sondern dürfte vor allem die eigenen Bestandskunden und ggf. neue Enterprise-Kunden im Blick haben.
  • Seit: 2018
  • Made in: Germany
  • Lizenz: Proprietär
  • Hosting: SaaS

Squidex

Squidex ist ein Open Source Headless CMS auf Basis von ASP.NET. Squidex steht frei auf GitHub zur Verfügung und kann selbst gehostet werden. Alternativ kann man das CMS als kostenpflichtiges SaaS-Angebot nutzen. Auch Squidex bietet inzwischen neben der REST-API einen GraphQL-API ohne Mutations an. Das Projekt wird im Schwerpunkt von Sebastian Stehle (Entwickler) und Quaisar Ahmad (Design) verantwortet und wurde erstmals im Frühjahr 2017 veröffentlicht. Die Preise für das SaaS-Angebot reichen von kostenlos über 19,- Euro, 49,- Euro und 99,- Euro. Damit positioniert sich der Service vergleichsweise günstig. Entsprechend zählen zu den aufgeführten Kunden eher kleine Startups und Technologie-Firmen.
  • Seit: 2017
  • Made in: Deutschland (Sitz) und Schweden (Repräsentation)
  • Zielgruppe: Freelancer, Startups, Small Enterprise
  • Lizenz: Open Source
  • Hosting: Selbst gehostet oder SaaS
  • API: REST und GraphQL ohne Mutations.

Storyblok

Storyblok ist ein SaaS CMS und Headless Service aus Linz, das seit 2016 auf dem Markt ist. Das Projekt ist aus dem Vorgänger-CMS Kryptonite hervorgegangen und hat dessen Konzept des Visual Editors mit Content-Blocks übernommen. Damit ist Storyblok vielleicht das einzige Headless-CMS, dass einen integrierten visuellen Editor dieser Qualität anbietet, was für Redakteure sicherlich ein großer Pluspunkt ist. Dabei ist Storyblok stark vom BEM-Konzept inspiriert und ermöglicht eine beliebige Verschachtelung von Content-Elementen. Auch die für Redakteure wichtigen Publishing-Workflows gehören mit zum Feature-Set. Das System bietet eine Content Delivery API und eine Management API zur Darstellung und zur Administration von Inhalten an. Inzwischen bietet Storyblok auch eine GraphQL-API ohne Mutations an. Storyblock ist sehr stark gewachsen und gehört zu den großen und etablierten Playern auf dem Markt. Mit 0,- Euro, 99,- Euro, und 849,- Euro hat sich Storyblok inzwischen an das Pricing der Mitbewerber angepasst. Die Kundenliste ist groß und kann viele bekannte Marken wie Adidas, Tesla oder Renaut vorweisen. Das Startup hat mehrere Fundings bekommen und dürfte auch durch das Alleinstellungs-Merkmal des Visual Editor zu den spannenden Kandidaten in dem Markt gehören.
  • Seit: 2016
  • Made in: Österreich
  • Zielgruppe: Freelancer, Startups, Small Enterprise, Large Enterprise
  • Typ: Proprietär
  • Hosting: SaaS
  • API: REST und GraphQL ohne Mutations.

Strapi

Strapi ist neben Directus das mit Abstand bekannteste und ausgereifteste Open Source Headless CMS auf dem Markt. Strapi ist mit Node.js geschrieben. Als Datenbanken lassen sich MySQL, MongoDB, MariaDB oder PostgreSQ verwenden. Strapi bietet eine REST-API und eine GraphQL-Api an. Das CMS kann über Plugins massiv erweitern, was sicherlich zu den herausstechenden Merkmalen von Strapi zählt. Auch sonst ist das Öko-System von Strapi sehr groß, allein die Integrations für andere Content Management Systeme sind riesig. Ähnlich wie Directus bietet Strapi neben der Open Source Version mit MIT-Lizenz eine Enterprise-Lizenz an, die mit 99,- Dollar pro Sitz allerdings flexibler und kostengünstiger gestaltet ist. Die Preise für die gehostete Cloud-Version liegen zwischen 29,- Dollar, 99,- Dollar und 499,- Dollar pro Monat.
  • Seit: 2015
  • Made in: France
  • Zielgruppe: Freelancer, Startups, Small Enterprise, Large Enterprise
  • Language: Node.js
  • Lizenz: Open Source/proprietär
  • Hosting: Self-Hosted
  • API: REST und GraphQL

Superdesk

Superdesk ist ein Open Source Headless CMS, mit dem große News-Organisationen und Medien-Unternehmen ihre Newsrooms betreiben können. Gerade für Newsrooms dürfte sich eine Headless-Architektur eignen, um Inhalte unabhängig zu verwalten und auf verschiedene Kanäle und Webseiten auszuspielen. Zu den speziellen Features von Superdesk gehören unter anderem individualisierbare Desks, Workspaces für Stories und typische Newsroom-Automatisierungen. Zusätzlich gibt es Erweiterungen wie einen Redaktions-Planer oder einen Publisher für die Veröffentlichung von Webseiten, womit Superdesk auch als vollständiges entkoppeltes CMS eingesetzt werden kann. Hinter Superdesk steht die tschechische Software-Schmiede Sourcefabrik, die unter anderem die Media-Software Newscoop (Newsrooms-Software), Airtime (Online-Radios), Booktype (Buch-Publishing) und Live Blog (Live-Blogging-Software) betreibt. Letzteres wurde zusammen mit Zeit Online entwickelt. Zu den Nutzern von Superdesk zählen derzeit AAP (Australian Associated Press) und NTB (News Agency of Norway). Superdesk is Open Source und steht auf GitHub öffentlich zur Verfügung. Für mittlere und große Kunden bietet Sourcefabrik einen abgestuften Implementierungs- und Schulungs-Service an.
  • Seit 2016
  • Made in: Tschechien
  • Zielgruppe: Medien-Unternehmen
  • Lizenz: Open Source
  • Language: Python / JavaScript
  • Hosting: Selbst gehostet.