Die wichtigsten CMS-Arten im Überblick
Der Markt der Content Management Systeme ist groß und unübersichtlich. Soll man nun ein trendiges Headless-CMS wählen oder doch lieber eine Digital Experience Platform (DXP)? Und welche Alternativen gibt es zu einem bestimmten CMS?
Die Markt-Übersichten von CMSstash liefern einen schnellen Überblick über fast alle relevanten CMS-Märkte und Systeme. Die Übersichten werden laufend aktualisiert und um detaillierte CMS-Reviews ergänzt, sodass man eine erste Shortlist für die CMS-Auswahl erstellen kann.
Einen schnellen Einstieg in die wichtigsten Märkte liefert der folgende Kurz-Überblick.
Headless CMS
Headless CMS sind ein vergleichsweise neuer Trend. Sie konzentrieren sich voll auf die Verwaltung von Inhalten und deren Auslieferung über eine Programmierschnittstelle (API). Die Darstellung von Inhalten zum Beispiel in Form einer Webseite ist nicht Bestandteil eines Headless-CMS. Trotz dieser Einschränkung sind die Headless-CMS in aller Munde, auch wenn außerhalb der Entwickler-Szene kaum einer die Vor- und Nachteile dieser Architektur versteht. Inhalte neutral über eine API auszugeben ist in vielen Szenarien zweifellos smart. Doch viele Autoren werden schnell die Möglichkeit vermissen, direkt und unkompliziert eine Webseite zu publizieren. Was ist also ein Headless-CMS genau, wann macht der Einsatz Sinn und welche Systeme gibt es auf dem Markt? Antworten liefert die Marktübersicht Headless CMS.
Hybrid CMS
Der Begriff der Hybrid CMS ist als Reaktion auf den Headless-Trend entstanden. Als Hybrid bezeichnet man ein traditionelles CMS, das beide Funktionen vereint: Die Publikation einer Webseite und die neutrale Ausgabe von Inhalten über eine API. Klingt nach einer eierlegende Wollmilchsau, hat in der Praxis allerdings seine Grenzen. Da inzwischen fast alle namhaften traditionellen CMS eine API anbieten, können so gut wie alle Content Management Systeme heute als hybrid bezeichnet werden. Mehr Informationen dazu gibt es in der Marktübersicht Hybrid-CMS.
Digital Experience Platform (DXP)
Bei einer Digital Experience Platform (DXP) ist das CMS in eine größere Software-Architektur integriert, um personalisierte und kanalübergreifende Kundenerlebnisse zu schaffen. Bausteine einer solchen DXP können neben dem CMS beispielsweise eine Analytics-Software, eine Marketing-Software oder auch eine eCommerce-Software sein. Bei großen Unternehmen und Konzernen gehört die DXP inzwischen zum State of the Art. Dennoch muss man sich bei einer DXP nicht unbedingt für einen einzelnen Anbieter entscheiden. Denn mit einer sogenannten Composable DXP kann man auch Software-Bausteine verschiedener Anbieter kombinieren. So lautet zumindest das Versprechen, wie man in der Marktübersicht DXP erfährt.
Enterprise CMS
Als Enterprise-CMS werden ganz allgemein Systeme bezeichnet, die die komplexeren Anforderungen großer Unternehmen erfüllen. Der Begriff der Enterprise-CMS ist in den letzten Jahren etwas aus dem Fokus gerückt, nicht zuletzt weil Analysten wie Gartner das CMS als Analyse-Kategorie für tot erklärt haben. Doch es gibt natürlich unzählige Content Management Systeme, die für große Unternehmen und Mittelständler hervorragend funktionieren, auch ganz ohne DXP. Das Mantra "do not overbuy" gilt selbstverständlich auch für die CMS-Auswahl und daher sollte man den Markt der Enterprise-CMS fest im Blick behalten.
Flat File CMS
Genau am anderen Ende der Skala bewegen sich die sogenannten Flat-File-CMS. Sie verzichten auf eine Datenbank und sind oft schlank und elegant. Dabei eignen sich die Flat-File-CMS nicht nur für Web-Projekte im privaten Umfeld, sondern es gibt auch ausgereifte Agentur-Systeme, die gerne für Auftritte des kleineren Mittelstands verwendet werden. Bereits seit 2015 existiert die Marktübersicht der Flat-File-CMS und seit dieser Zeit haben sich viele Systeme zu ausgereiften Produkten weiterentwickelt.
Cloud- und SaaS-CMS
Cloud- und SaaS-Angebote gehörten in der Software-Branche zu den größten Trends der vergangenen Jahre. Und natürlich hat auch der CMS-Markt diesen Wandel durchlebt. Die neuen Headless-CMS sind überwiegend als SaaS-Lösungen auf dem Markt und auch die Open-Source-Systeme bieten fast flächendeckend SaaS-Varianten an. Die komplexen Enterprise-CMS und DXP wurden ebenfalls in den vergangenen Jahren als Cloud-Lösungen neu erfunden, und auch viele traditionelle OnPremise-Systeme haben den Sprung hin zur SaaS-Variante geschafft. Einen ersten Überblick bietet der Beitrag zu SaaS- und Cloud-CMS an.
Open Source CMS
Open-Source-Lizenzen sind bei Content Management Systemen nach wie vor stark verbreitet. Dabei wurden zwar viele Open Source Lösungen in den letzten Jahren um kostenpflichtige SaaS-Angebote ergänzt. Doch das Hosten von OnPremise-Software auf den eigenen Servern konnte dem SaaS-Trend zumindest in einigen Bereichen trotzen. Angesichts der wachsenden Popularität von Informations-Seiten zu selbst gehosteter Software kann man sogar den Eindruck gewinnen, dass Selfhosting eine kleine Rennaissance erlebt. Getrieben wird dieser gegenläufige Trend wohl auch von der Erkenntnis, dass SaaS-Angebote nicht nur Vorteile bringen, sondern auch neue Abhängigkeiten schaffen. Bemerkenswert ist auf jeden Fall, dass ausgerechnet im SaaS-dominierten Markt der Headless-CMS der jüngste Vertreter ein selbstgehostetes Open-Source-System ist. Mehr dazu im Marktüberblick Open Source CMS.
Static Site Generatoren
Static Site Generatoren gehören streng genommen nicht zu den Content Management Systemen, denn sie haben (in der Regel) keine Autorenoberfläche zur Verwaltung von Inhalten. Da die Static Site Generatoren die klassischen CMS in der Entwicklerszene jedoch weitestgehend abgelöst haben und gerne mit den Headless-CMS für die Generierung von Webseiten genutzt werden, gibt es auch zu den Static Site Generatoren einen Marktreport zur ersten Orientierung.
CMS nach Programmiersprachen
Zwar fühlen sich KI-Assistenten in allen Programmiersprachen gleichermaßen zu Hause, doch auch KI-Services wie Copilot werden die Entwickler absehbar nicht ersetzen. Daher spielt die Programmiersprache eines Content Management-Systems auch heute noch eine erhebliche Rolle. Nach wie vor dominiert Java neben ASP die Welt der großen Enterprise-CMS, während PHP die Masse der mittelgroßen und kleinen Systeme stellt. JavaScript und Node sind vor allem bei den Headless-CMS dominant, bleiben in der Gesamtschau jedoch eher unterrepräsentiert. Auch der Markt der Python-CMS bleibt mit drei bekannten Vertretern eher klein, auch wenn Python als "KI-Sprache" in jüngster Zeit noch einmal einen großen Boom erfahren hat.