CONTENS CMS: Der flexible Generalist

CONTENS ist ein proprietäres Enterprise CMS für komplexe und internationale Webauftritte, Intranets und Extranets. Über entsprechende Erweiterungen bietet CONTENS auch Spezialisierungen wie einen Social Workplace und einen Newsroom an. Den Redakteuren bietet das System mit seinem modularen Content-Konzept einen ähnlich flexiblen Seiten-Aufbau, wie er von Content Management Systemen wie Adobe AEM oder Magnolia bekannt ist. Neben den gängigen Enterprise-Features stechen bei CONTENS unter anderem die komfortablen Möglichkeiten für den Betrieb von Multi-Language-Webseiten heraus.

Screenshot der CONTENS Homepage

Die CONTENS Software GmbH mit Sitz in München entwickelt das CMS seit dem Jahr 1999 auf Basis von Java und ColdFusion. Das CMS ist im Portfolio mehrerer bekannter Dienstleister zu finden, daneben tritt die CONTENS Software GmbH jedoch auch selbst als Implementierer auf. Zu den Kunden zählen bekannte Marken wie Allianz, Best Western, Goethe-Institut, die Max-Planck-Gesellschaft, OBI oder auch RTL und VOX.

Ob CONTENS das richtige Content Management System ist, kann nur eine individuelle Analyse zeigen. Wer dabei auf eine externe Unterstützung zurückgreifen will, der kann sich an unseren Kooperationspartner SUTSCHE wenden. SUTSCHE gehört zu den wenigen Dienstleistern, die nicht implementieren und so die CMS-Auswahl unabhängig im Interesse des Kunden begleiten können.

#CONTENS für Redakteure

Trotz des hohen Feature-Reichtums ist die Autoren- und Administrations-Oberfläche von CONTENS sehr angenehm und übersichtlich gestaltet. Vor allem die Umstellung auf ein reduziertes Flat-Design in CONTENS 5 trägt zur modernen Anmutung und Übersichtlichkeit der Oberfläche bei.

Die Autorenoberfläche von CONTENS CMS

Bei den Autoren-Werkzeugen bleibt CONTENS nah an der Praxis. Browser-Plugins für Chrome und Firefox ermöglichen registrierten Redakteuren direkten Zugriff auf das CMS, wenn sie über veröffentlichte Seiten des Auftritts surfen. Durchdacht ist auch der Einsatz eines Incontent-Editing-Modus vorwiegend für das Finishing von Texten, während die initiale Erstellung von Inhalten auf klassische Formulare setzt. Erfahrungsgemäß können Redaktionen mit solchen gemischten Ansätzen produktiver arbeiten.

Die Seiten eines Web-Auftritts lassen sich per Klick in einem interaktiven Seitenbaum erstellen und per Drag & Drop verschieben. Ein einfaches Farbschema signalisiert dem Redakteur den Status einer Seite von unpubliziert über verändert bis publiziert. Kombiniert mit Icons für die Zugriffsberechtigung kann sich der Redakteur über den Seitenbaum sehr schnell ein Gesamtbild über den Zustand des Web-Auftritts machen.

Komplexere Features wie zeitgesteuerte Publikation oder die Veröffentlichung mehrerer Sprachversionen sind in Unterdialogen verborgen, was in der Regel auch der Priorisierung im Redaktions-Alltag entspricht. Alternativ lassen sich zahlreiche Funktionen über Kontext-Menüs ansteuern, die sich bei Klick auf die rechte Maustaste öffnen. Hinzu kommen verschiedene Ansichten wie die Seiten-Vorschau, eine Korrektur-Ansicht und eine Split-Screen-Ansicht für mehrsprachige Seiten-Varianten sowie zahlreiche praktische Experten-Features wie Short-Links oder HotSpots. Mit der HotSpot-Funktion können Redakteure einen Fokus in einem Bild bestimmen, der später bei einem automatischen Bild-Zuschnitt gehalten wird.

Bei aller Nutzerfreundlichkeit erfordern komplexe Systeme natürlich auch etwas Einarbeitung. Bei CONTENS ist beispielsweise ein Grundverständnis der Content-Organisation wichtig. CONTENS trennt die Verwaltung der Inhalte strikt von den fertigen Webseiten, und zwar auch optisch durch die Punkte "Seiten" und "Inhalte" im Haupt-Menü.

  • Inhalte: Einzelne Inhalts-Elemente wie Bilder, Kontakte oder Text-Blöcke werden bei CONTENS als eigenständige Objekte bzw. Objektklassen abgespeichert. Alle Objekte sind unter dem Haupt-Menüpunkt "Inhalte" durchsuchbar und filterbar. Die Speicherung als eigenständiges Objekt ermöglicht unter anderem die Mehrfach-Verwertung von Inhalten auf beliebig vielen Seiten oder in anderen Anwendungen, wie zum Beispiel Newsletter-Tools oder Blogs.
  • Seiten: Die fertigen Webseiten werden unter dem Menü-Punkt "Seiten" in der bereits beschriebenen Baumstruktur abgebildet. Je nach Regelwerk des verwendeten Seiten-Templates lassen sich die abgespeicherten Inhalte auf einer Seite beliebig integrieren.

Das Zusammenspiel von Seiten, Templates und Inhalten bzw. Objekten erfordert eine gewisse Einarbeitung, ermöglicht dem System jedoch eine sehr hohe Flexibilität. Dazu muss der Redakteur jedoch verstehen, dass die Inhalte zentral abgelegt und auf einer Seite in der Regel nur referenziert werden. Bei referenzierten Inhalten wirken sich Änderungen auf alle Seiten aus, die auf den jeweiligen Inhalt zurückgreifen. Wenn dieser Effekt nicht gewünscht ist, kann ein Inhalt auch physisch kopiert werden, sodass ein neues Objekt entsteht.

Fortgeschrittene Redakteure und Administratoren können dieses modulare Prinzip sehr flexibel nutzen. Unter dem Menü-Punkt "Verwaltung" findet man beispielsweise einen Formular-Manager, mit dem sich Inhalte modellieren und Eingabe-Oberflächen verwalten lassen. Wie auch bei anderen Formular-Managern stehen dazu ein ganze Reihe vorgefertigter Eingabetypen ("Formularzeilen") zur Verfügung, beispielsweise Text-Felder, Bild-Uploads oder Checkboxen. Die Formularzeilen lassen sich dabei flexibel konfigurieren, zum Beispiel mit Titeln, Beschreibungen, Zeichenbegrenzungen und der Einstellung, ob ein Feld optional ist oder nicht.

Screenshot vom Formular-Manager des CONTENS CMS

Ein fertiges Formular wird bei CONTENS als "Objektklasse" bezeichnet. Objektklassen können ganze Seitentypen wie ein Artikel oder auch ein einzelner Baustein wie eine Slideshow sein. Nach dem modularen Prinzip können auch solche Bausteine wieder miteinander kombiniert werden. Auch das Aussehen solcher "Objektklassen" im Frontend kann gesteuert werden, beispielsweise können Bilder in einem Artikel links oder rechts erscheinen. Dazu lassen sich verschiedene Formatvorlagen definieren, die der Redakteur bei der Erstellung des Artikels auswählen kann. Der flexible Umgang mit Inhalten erinnert beispielsweise an den Komponenten-basierten Aufbau von Inhaltsseiten bei Adobe AEM.

#CONTENS für Entwickler

CONTENS basiert auf Java und ColdFusion von Adobe. ColdFusion ist eine hierzulande weniger verbreitete Middleware mit einem Applikations-Server und einer eigenen Markup-Language für Web-Applikationen (mit der Endung .cfm). Neben ColdFusion kann auch der kostenfreie Applikationsserver Lucee eingesetzt werden. Für den Betrieb unterstützt CONTENS die folgenden Technologien:

  • Datenbanken: MySQL, MariaDB, PostGreSQL, Microsoft SQL und Oracle.
  • Web-Server: Apache, NGINX, IIS.
  • Suche: ElasticSearch und Lucene.
  • Bildbearbeitung: Imagemagick, GraphicsMagick
  • Caching: Redis, Infinispan, EHCache, MongoDB

CONTENS verwendet moderne Entwicklungs-, Build- und Testing-Tools und setzt unter anderem auf Angular, Webpack, Docker, Kubernetes, CI Server, Git und Bitbucket Pipelines.

Im Detail ist die Architektur von CONTENS sehr flexibel. Je nach Anspruch an die Performance können die Inhalte statisch, dynamisch oder hybrid über mehrere Live-Server ausgeliefert werden. Für die Redaktionsserver ist ein Cluster-Betrieb möglich. Assets können über mehrere Media Server verteilt werden und aufwändige Prozesse lassen sich auf einen Service Server auslagern. CONTENS ist On-Premise oder in der Cloud (zum Beispiel AWS) verfügbar. Auf Wunsch können weitere Cloud-Dienste integriert werden, zum Beispiel Dienste zur Übersetzung oder Gesichtserkennung für die Markierung von HotSpots.

Die Systemarchitektur von CONTENS CMS

Für zahlreiche Features wie Newsletter, Event Management, Social Workplace oder NewsRoom stehen eigene Module zur Verfügung. Für die Anbindung externer Systeme wie DMS, ERP, CRM, PIM, SCM, Exchange oder Sharepoint gibt es entsprechende Schnittstellen und Konnektoren. Eine Anbindung von LDAP oder eine Authentifizierung mit Single Sign On (SSO) ist ebenfalls möglich.

Zuletzt hat CONTENS mit einem neuen Newsroom-Modul die API-Architektur ausgeweitet und damit aktuelle Szenarien wie CaaS (Content as a Service) mit einem Headless-Ansatz realisiert. Beim Newsroom wurden die Autoren-Oberflächen vom CMS entkoppelt und die Inhalte Medien-neutral über eine JSON-API ausgeliefert, sodass sie von beliebigen Anwendungen wie Webseiten, Apps und PWAs konsumiert werden können. Die Skalierbarkeit der Architektur wurde dabei zusätzlich über Amazon Web Services (AWS) unterstützt. Für Konzepte wie Headless oder CaaS bringt CONTENS eine REST- und SOAP-API mit den Ausgabe-Formaten JSON und XML mit.

#Kosten und Lizenzen

CONTENS ist ein proprietäres Content Management System und Enterprise CMS für entsprechend komplexe Ansprüche. Lizenzkosten werden im Enterprise-Umfeld grundsätzlich nicht öffentlich gemacht, können aber von interessierten Unternehmen individuell erfragt werden. Als sehr allgemeiner Orientierungswert: Wenn man Lizenzkosten und Dienstleistungen wie die Installation und individuelle Anpassungen z.B. im Zuge eines Relaunches zusammenrechnet, kann sich eine CMS-Implementierung im Enterprise-Umfeld schnell im sechsstelligen Bereich bewegen. Ob das CMS zur Größenordnung des eigenen Unternehmens passt, lässt sich auch recht leicht an der Kundenliste von CONTENS ablesen.

#Einsatzbereiche: Wann macht CONTENS Sinn?

CONTENS ist ein eher generalistisches Content Management System mit einer hohen Flexibilität, einer guten Usability und einem ansprechenden User Interface. Zu den herausstechenden Merkmalen gehört unter anderem das komfortable Management von mehrsprachigen Webauftritten. Das spiegelt sich auch in der recht lange Kundenliste wider, in der beispielsweise der E-Commerce etwas unterrepräsentiert ist, dafür aber umso mehr international aufgestellte Unternehmen verschiedener Größenordnungen zu finden sind: Best Western, Unicredit und McDonald‘s neben kleineren internationalen Mittelständlern wie Biotest oder Solarlux. Auch internationale Organisationen und NGOs wie das Goethe-Institut passen in dieses Bild, weitere bekannte Namen sind OBI, Allianz und große Medien-Unternehmen wie RTL, VOX und RadioNRW.

Auch der breite Einsatzbereich von CONTENS für Web-Auftritte, Intranets und Extranets spricht für diese generalistische Ausrichtung. Spezialisierungen werden über Module wie den Social Workplace für Intranets oder das neue Newsroom-Modul für die Medien-Branche angeboten.

#Alternativen zu CONTENS

Der Markt der Enterprise CMS ist vergleichsweise groß und entsprechend vielfältig sind die Alternativen. Will man in der Java-Welt bleiben, bieten sich als Alternativen zu CONTENS beispielsweise AEM, CoreMedia oder FirstSpirit an. Bei der Umstellung auf ein neues CMS ist jedoch auch ein Wechsel auf eine andere Architektur oder ein Downgrade auf ein leichtgewichtigeres CMS denkbar. All das hängt vom konkreten Einsatz-Szenario im Unternehmen ab. CMSstash kann einen ersten Markt-Überblick liefern. Für einen erfolgreichen Auswahl-Prozess ist jedoch eine individuelle Analyse nötig.

Ob CONTENS das richtige Content Management System ist, kann nur eine individuelle Analyse zeigen. Wer dabei auf eine externe Unterstützung zurückgreifen will, der kann sich an unseren Kooperationspartner SUTSCHE wenden. SUTSCHE gehört zu den wenigen Dienstleistern, die nicht implementieren und so die CMS-Auswahl unabhängig im Interesse des Kunden begleiten können.

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